Sooo… endlich ist es soweit. Ich darf das erstes Teleskop mein Eigen nennen. Habe es eben von meinem Kollegen abgeholt. Der Zustand ist einwandfrei bis auf ein zwei Dellen im Tubus.
Leider fehlen die Okulare, was mich im Ausprobieren erstmal bremst. Also erstmal zu Okularen recherchiert und etwas ernüchtert festgestellt, dass man hier mal wieder beliebig viel Geld ausgeben kann. Doch was brauche ich wirklich? Ziel soll ja eigentlich sein mit dem Teleskop zu fotografieren, also will ich nicht allzu viel Geld für Okulare ausgeben. Außerdem habe ich keine Ahnung wie sich welche Brennweite des Okulars auf die Beobachtung auswirkt.
Also erstmal etwas Basiswissen recherchieren.
Entgegen der Brennweite die bei Kameras der ausschlaggebende Faktor ist, spricht man bei Teleskopen eher von „Vergrößerung“. Die Vergrößerung errechnet sich wie folgt:
Vergrößerung = Brennweite / Okularbrennweite
Ok, erstmal verstanden, aber gibt es hier Einschränkungen? Bzw. wo sind die Vor und Nachteile, die es in der Optik einfach immer gibt.
Also weiter gesucht und auf das Auflösungsvermögen gestoßen. Hierbei handelt es sich um die maximale Auflösung die so ein Spiegel oder auch ein Linsensystem erreichen kann. Hier gibt es anscheinend eine Faustregel, mit der man diese für sein Gerät bestimmen kann. Diese lautet:
Auflösungsvermögen/Maximale Vergrößerung = Öffnung x 2
Ok, also für das Vixen wäre das in diesem Fall 114 x 2 = 228-fache Vergrößerung. Hm… da kann ich mir immer noch nichts darunter vorstellen. Das muss ich in mein bekanntes „Brennweite an einer Kamera“-Prinzip umrechnen.
Also mal die Formel herausfinden wie ich die Vergrößerung an einer Kamera ausrechne. Hier wurde ich schnell fündig. Sie berechnet sich wie folgt.
Vergrößerung = Brennweite / Diagonale des Bildsensors
Also zum Beispiel ein 200mm Objektiv am Kleinbildformat. 200mm / 43,3mm = 4,62 fache Vergrößerung. Ok, das ist krass, wenn ich das auf das maximale Auflösungsvermögen des Teleskops hochrechne:
228 * 43,3 = 9872mm Brennweite WOW!!!
Das werden sicherlich unnutzbare Grenzbereiche sein, aber das so ein Teleskop effektiv so viel mehr Brennweite hat als eine Kamera habe ich nicht gedacht. Also werde ich mir mal was am oberen und am unteren Bereich holen, um mal ein Gefühl zu bekommen was Sinn macht. Dabei will ich aber erstmal nicht viel ausgeben,, nur um etwas zu experimentieren.
Somit viel meine Wahl erstmal auf ein günstiges Set aus zwei Okularen mit 4mm und 20mm einer 2 x Barlow Linse (in Kamerasprache „Telekonverter“) und einem Umkehrer. Es wird normalerweise alles Spiegelverkehrt und auf dem Kopf wiedergegeben für Erdbeobachtung nicht sehr sinnvoll ist. Der Umkehrer richtet das ganze wieder gerade und macht noch eine 1,5-fache Vergrößerung.
Beim 20mm Okular würde dann eine 45-fache und bei 4mm eine 225-fache Vergrößerung rauskommen. Das Ganze kann man dann noch mit der Barlow oder der Umkehrlinse mal Faktor 1,5 bzw. 2 nehmen. Damit sollte sich erstmal experimentieren lassen.